Frau Gujer, im Januar hat der BBZ-Vorstand eine neue Kommission ins Leben gerufen, die Sie präsidieren. Sie widmet sich den Themen Gesellschaft, Soziales und Kommunikation (GSK). Was müssen wir uns darunter vorstellen?

Meine Vorstandskolleg*innen und ich überlegen uns seit längerem, wie wir das Zusammenleben in unserer Genossenschaft weiter stärken können. Nebst unserem zentralen Anliegen, preisgünstigen Wohnraum für Junge, Familien und Senior*innen zu erhalten und zu schaffen, ist es uns wichtig, den sozialen Gedanken wieder vermehrt aufleben zu lassen und zu stärken. Dazu gehört einerseits die alltägliche Pflege der guten Nachbarschaft und andererseits das Engagement für die Genossenschaft als Ganzes. Wie wollen wir in einer so vielfältigen Gemeinschaft von Menschen zusammenleben? Was fehlt uns? Wie können wir den genossenschaftlichen Gedanken in die Zukunft führen? Auf solche und ähnliche Fragen suchen wir Antworten.

Wie steht es denn um das Zusammenleben in der BBZ?

Grundsätzlich gut. Aber es gibt Luft nach oben. Wie in vielen Genossenschaften, ist das Gemeinschaftsleben auch in der BBZ etwas eingerostet. Das Engagement von einzelnen Personen und Gruppierungen hat über die Jahrzehnte nachgelassen, sind doch die Freizeitangebote und die Verpflichtungen heute ganz andere als noch vor 40 Jahren. Gleichzeitig kommen immer wieder Menschen auf uns zu, die sehr wohl gerne etwas bewegen oder auf die Beine stellen würden. Es fehlt ihnen dafür aber entweder die Zeit, das Wissen oder die notwendige Infrastruktur. Das zeigt uns, dass wir uns über die Rahmenbedingungen Gedanken machen müssen, damit sich unsere Bewohner*innen wieder vermehrt im genossenschaftlichen Sinne engagieren.

Aktuell sucht die BBZ eine*n Beauftragte*n Siedlungscoaching und Soziales. Steht das in diesem Zusammenhang?

Genau. Die gesuchte Person wird sich auf der Geschäftsstelle und im Kontakt mit dem Vorstand und den Bewohner*innen genau um diese Themen kümmern und sie im Alltag verankern. Sie wird zusammen mit uns und dem Kommunikationsverantwortlichen zudem Möglichkeiten prüfen und umsetzen, über die wir unsere Bewohner*innen vermehrt aktiv an unseren Überlegungen und Entscheidungen teilhaben lassen können. Mitwirkung oder Partizipation sind die entsprechenden Stichworte. Die Kommunikation spielt in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle. Je vielfältiger die Bewohner*innen und ihre Bedürfnisse, umso vielfältiger und passender müssen wir auf sie zugehen. Auch daran werden wir weiterarbeiten.

Haben Sie Anregungen zum Thema?
Kontakt: jenny [dot] gujer [at] bgbrunnenhof [dot] ch